Fünf-Elemente-Küche

Erfahrungsgemäß sind Essgewohnheiten umso schwieriger umzustellen, je komplexer sie sind. Es gibt jedoch einige wesentliche Grundsätze der chinesischen Ernährungslehre, die auch bei uns leicht zu verstehen und umzusetzen sind:

  • Kochen

Wann immer es geht: Warm und gekocht essen!
Kochen bedeutet: Vorverdauen.
Der Körper spart durch gekochte Speisen Kraft.
Gekocht bedeutet aber nicht zerkocht!
Vorsicht: Rohe und kalte Speisen meiden!
Ein kurz gekochtes Apfelkompott ist besser als ein roher Apfel.

  • Wärme

Wann immer es geht: Körperwarm trinken!
Das spart dem Körper die Energie für den Aufwärmprozess.

  • Frische

Wann immer es geht: Die Speisen frisch zubereiten!
Im chinesischen Verständnis ist ein frisches Nahrungsmittel jenes, das sich noch nahe an seinem (ehemaligen) Leben befindet. Es enthält dann noch die meiste Energie, z.B. frisch ausgerupfte Wurzeln und Kräuter, das soeben geschlachtete Huhn, der erntefrische Salat.

  • Genussmittel

Sie sind keine Lebensmittel und sollten daher so selten wie möglich genossen werden. Dies gilt insbesondere für Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol und Nikotin, leider aber auch für Schokolade.

  • Essrhythmus

Der Schwerpunkt der Nahrungsaufnahme soll in der ersten Tageshälfte liegen, also
bei Frühstück und Mittagessen. Denn: Die Verdauung funktioniert am Abend deutlich schlechter.
Außerdem: Mit zunehmendem Alter verschlechtert sich die Verdauungsfunktion, d.h.
je älter man wird, desto sorgfältiger sollte man auf das Was, Wann und Wie seiner Mahlzeiten achten.

  • Esskultur

Zur Nahrungsaufnahme gehört Dunkelheit, Entspannung und Ruhe. Essen sollte ein echter Genuss sein. Helligkeit, Stress, Streitgespräche, Lärm und Zeitdruck stören und schädigen die Verdauungsfunktion.

  • Besser 70 % essen als Radikalkuren

Auch wenn „Entschlackungskuren, Fastenkuren ...“ in der westlichen Welt häufig empfohlen werden: Aus der Sicht der traditionellen chinesischen Medizin schwächen solche Kuren die angeschlagenen Verdauungsorgane noch zusätzlich!
Es ist daher sinnvoller 30 % von der üblichen Essmenge vom Teller zu entfernen, als immer 120 % zu essen und sich alle paar Monate einer Fastenkur zu unterziehen. Nach einigen Wochen der Mäßigung fühlen Sie sich garantiert wohler.

  • Überflusskonsum

Generell wird in der chinesischen Küche empfohlen:
Wenig saure Speisen – wenig gebratene Speisen – wenig fette Speisen wie z.B. Käse und Wurst – wenig Speisen, denen man nicht mehr ansieht, was sie einmal waren – wenig Auszugsprodukte wie etwa weißer Zucker – wenig konservierte Produkte wie Tiefkühlkost, Mikrowellenkost, Konservenkost – wenig (exotische) Importprodukte.

Gleichzeitig ist es uns ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass die oben genannten Grundsätze nicht apodiktisch dogmatisch zu verstehen sind, sondern als Tendenz empfohlen werden. Lebensfeindlicher Zwang – gleich in welche Richtung – zählt nicht zu unserem Verständnis.